von Matthias Hilbert
Natürlich gibt es Produkte mit deutlich mehr Sex Appeal als ausgerechnet Tinten und Toner. Und natürlich wird über diese Produkte viel mehr Rummel gemacht. Zum Beispiel Computer Games: Die News, dass der weltweite Markt fürs digitale Zocken sehr bald schon die 100 Milliarden Dollar Barriere durchbrechen wird, sorgte für ein gewaltiges Rauschen im Blätterwald und den sozialen Netzen. Ok, 100 Milliarden Dollar sind nun wirklich eine überaus stolze Summe – die sich allerdings hinter den knapp 150 Milliarden, die den weltweiten Marktwert für Druckerhardware und Supplies darstellen, noch sehr gut verstecken kann. Komm raus, Super Mario, ich seh` Dich nicht, aber ich weiß, dass Du da bist …
Das Supplies-Geschäft ist und bleibt also ein hochattraktiver Markt für alle IT-Reseller – und das trotz all der Tablets und Smartphones und sonstigen digitalen Devices, die von nicht wenigen als Papierkiller apostrophiert wurden und diesbezüglich als Papiertiger endeten. Fakt ist, das nach wie vor nahezu unglaubliche 1-3 Prozent des Gesamtumsatzes eines Unternehmens für das Drucken von Dokumenten ausgegeben werden. Umgelegt auf einen einzelnen Mitarbeiter sind das durchschnittlich 10.000 Seiten pro Jahr.
Jedes Unternehmen benötigt also einen nie versiegenden Strom von Tinte und Toner. Und da dessen Beschaffung, seien wir ehrlich, genauso langweilig ist, wie die Ware selber, wird jedes Unternehmen daran interessiert sein, den damit verbundenen Aufwand so gering wie möglich zu halten. Punkt, Satz und Sieg für cloud-basierende Supplies-Services. Indem sie den Verbrauch aller Drucker fernüberwachen und Laut geben, sobald ein kritischer Tinten- oder Tonerstand erreicht ist, kann der Endanwender sicher sein, dass Nachschub schon unterwegs ist, bevor die Tintenpatrone ihren letzten Schuss abgegeben und die Tonerkartusche ihr letztes Pülverchen verschossen hat. Aber nicht nur für den Endkunden ist ein solcher Service von Vorteil. Für den Supplies-Lieferanten ist er geradezu Gold wert. Ist der Service erst einmal implementiert, wird sich der Kunde mit hoher Wahrscheinlichkeit erst dann nach einem neuen Dienstleister umsehen, wenn der aktuelle im Dutzend goldene Löffel aus der Betriebskantine entwendet.
Supplies Services wie der von Xerox, der die Drucker aller führenden Hersteller überwachen und mit frischem Nachschub versorgen kann, sind Kundenbindungsinstrumente par excellence. Sie helfen maßgeblich dabei, den Profit eines Resellers durch die Vermeidung von Kundenabwanderungen deutlich zu erhöhen. Und sie haben einen weiteren höchst erfreulichen Nebeneffekt: Wenn der sie anbietende Reseller damit seine Kompetenz bewiesen hat, kann er ziemlich sicher sein, dass auch sein Hardware-Umsatz davon kräftig profitieren wird. Wie kräftig, das finden Sie unter anderem in dieser Info-Grafik, die noch mit einigen anderen spannenden Zahlen zu einem langweiligen Markt aufwartet.