von Elke Matz
Alleine YouTube verzeichnet Tag für Tag mehr als 4 Milliarden Videoabrufe. Ok, die meisten davon entfallen auf Clips der gerade angesagten Popsternchen oder Zusammenschnitte bizarrer russischer Verkehrsunfälle, aber immer mehr User nutzen das Medium nicht nur zur reinen Unterhaltung, sondern auch zur Informationsgewinnung. Kein Wunder also, dass der Anteil der Unternehmen, die YouTube in ihren Marketingmix aufnehmen, rasant wächst. So waren in Deutschland im Jahr 2014 laut Statista bereits rund 37% aller Handelsunternehmen mit eigens produzierten Inhalten auf YouTube präsent.
Beflügelt wird dieser Trend dadurch, dass die Produktion von Videomaterial heute so einfach ist wie nie zuvor. Selbst mit Tablets können mittlerweile qualitativ durchaus ansprechende Videos in Eigenregie erstellt werden, auch wenn das nicht unbedingt empfehlenswert ist. Da Anwender, die auf der Suche nach hochwertigen Produkten oder Dienstleistungen sind, die Qualität des Videomaterials in direkten Zusammenhang mit der der vorgestellten Angebote stellen, ist die Inanspruchnahme eines professionellen externen Dienstleisters zu präferieren. Die Kosten dafür halten sich durchaus im Rahmen und liegen bei durchschnittlich 250 € pro Minute. Im Vergleich etwa zu einer Direct-Mail-Aktion ist Video damit deutlich kostengünstiger – und das bei gleichzeitig höherer Werbewirkung. Zudem können die Filme über YT hinaus vielfältig eingesetzt werden können, etwa auf der Homepage, in sozialen Netzen, in Apps, auf Messeständen, bei Präsentationen und Veranstaltungen etc.pp.
Über Erfolg oder Misserfolg der Firmenclips entscheiden dabei eine ganze Reihe von Faktoren. Vor der Produktion eines Clips sollte zunächst darüber Klarheit bestehen, was genau mit einem Video erreicht werden soll. Soll es um die Vorstellung neuer Produkte, um mehr Traffic für die Homepage oder etwa um Branding gehen? Alsdann empfiehlt sich eine intensive Auseinandersetzung mit der Zielgruppe: Welche möglichen Inhalte sind für diese relevant und sprechen sie visuell und thematisch an. Auf reine Werbeclips, so sie nicht wirklich außergewöhnlich originell umgesetzt sind, sollte übrigens verzichtet werden, denn diese wirken eher kontraproduktiv und sind wenig glaubwürdig. Zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit trägt hingegen die Aktivierung der Kommentarfunktion bei. Indem man sich dem Urteil der User stellt, signalisiert man Dialogbereitschaft und Offenheit.
Auch die Länge gilt es im Auge zu behalten. Clips mit einer Dauer von zwei bis 5 Minuten ziehen statistisch belegt die meisten Nutzer an. Und natürlich müssen die Videos überhaupt erst einmal gefunden werden. Um dies zu erleichtern, sollten in der Beschreibung des Clips auf jeden Fall die wichtigsten in den einschlägigen Suchmaschinen verwendeten Keywords im Umfeld des vorgestellten Angebots enthalten sein. Darüber hinaus sollte man seinen Content natürlich aktiv promoten: die Verlinkung in allen möglichen sozialen Netzen und die Einbettung des Clips in die Homepage und den Firmenblog sind Pflicht. Und wer sich an die Kür wagen will, kann die Besucherzahlen durch Nutzung von Google Adwords for Video in die Höhe treiben. Geht es dann um die Erfolgsmessung, bietet Google mit YouTube Analytics ein hilfreiches Tool, um die Performance des Firmenvideos anhand von detaillierten Informationen zu Aufrufen, Zugriffsquellen und demografischen Daten zu bewerten.
Ein abschließender Tipp: Seien Sie nicht zu enttäuscht, wenn die Besucherzahlen Ihres mit viel Liebe produzierten Clips anfänglich zu wünschen übrig lassen. Bis auf die ganz seltenen viral gehenden Blockbuster baut sich das Publikum nach und nach und abhängig von ihren fortlaufenden Promotion Aktivitäten auf. Insofern machen mich persönlich auch die aktuell noch übersichtlichen Zugriffe auf unser kürzlich online gegangenes Video zur deutschen Xerox European Channel Group nicht nervös: