Mit der richtigen App den Markt aufrollen (Teil 1)

2015 wurden allein in Googles PlayStore und seinem Apple Pendant 400.000 neue Mobile Apps veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der App-Downloads von 130 Milliarden auf sagenhafte 180 Milliarden. Und diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Schon für das Jahr 2020 gehen Branchenkenner von 360 (!) Milliarden Downloads aus. Egal ob für private oder geschäftliche Zwecke, Apps bestimmen unseren Alltag. Doch was macht die eine App erfolgreich, während eine andere unbeachtet bleibt? Worauf ist bei der Entwicklung zu achten? Und mit welchem App-Angebot unterstützt Xerox seine Partner und Kunden? Hier ein Überblick in drei Teilen:

Pokémon GO ist in aller Munde. Kaum auf dem Markt, stürmt das Augmented-Reality-Spiel alle App-Charts. Für Nintendo unter Einbindung von Google Maps entwickelt, hat es den Marktwert des japanischen Unternehmens in nur zwei Wochen auf 36 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt (worauf Nintendo auf die Notbremse stieg und eine Gewinnwarnung herausgab). So ein Erfolg ist selbst vielen Top-Marken mit Top-Ideen für eigene Apps nur selten beschieden. Viele der jeweils über zwei Millionen mobilen Anwendungen, die im Juni 2016 der Google Play und der Apple App Store für sich beanspruchen konnten, fristen eher ein Mauerblümchendasein. Mal mangelt es an den funkenden Ideen, mal an der richtigen Ansprache der Zielgruppe, mal am Marketing („tue Gutes und rede darüber“), mal an Benutzerfreundlichkeit, mal am richtigen Zeitpunkt. Daher sollte man sich stets die berühmten W-Fragen stellen. Thematisch passen hier:

  • Warum entscheide ich mich für eine und für diese App?
  • Wer baut mir die mobile Anwendung?
  • Was will ich damit erreichen? Und was kostet mich das?
  • Wen will ich damit erreichen? (Was ist meine Zielgruppe?)
  • Wie will ich das erreichen und wie Fehler vermeiden?
  • Wann ist der richtige Zeitpunkt für die App?
  • Welche begleitenden Marketing-Maßnahmen plane ich?

Die Liste der Fragen könnte man noch fortsetzen. Der plötzliche Hype um Pokémon GO war zum Teil wohl Meister Zufall zu verdanken. Doch traf er auch den Zahn der Zeit, denkt man an das neue Interesse an selbstfahrenden Autos, an virtuellen 3D-Welten und an „eFreizeit-Spaß“. Mit Investitionskosten von 35 Millionen Dollar bis zum Launch am 6. Juli 2016 ist es auch kein Zufallsprodukt. Dabei haben die Macher der kalifornischen Google-Ausgründung Niantic Labs mit dem AR-Handyspiel Ingress 2012 schon wichtige Vorarbeiten geleistet. So viel Geld und Zeit in die App-Entwicklung zu stecken, ist nur wenigen Unternehmen vergönnt. Das Interesse ist gewaltig. 99 Milliarden Dollar sollen mit Apps 2019 umgesetzt werden, hieß es vom britischen Marktforschungsinstitut Juniper Research vor einem Jahr. Angesichts der rasanten Entwicklung müssen die Zahlen wohlmöglich nach oben korrigiert werden.

Der eigentliche Part der Umsetzung durch eigene Mitarbeiter oder Externe mag zwar in vielen Fällen nur einen vier- oder niedrigen fünfstelligen Betrag ausmachen. Aber allein das Abklopfen der oben genannten strategischen W-Fragen kann Monate in Anspruch nehmen. Dabei muss man das Rad auch nicht ständig neu erfinden und den Anspruch haben, den Kunden oder Nutzern etwas Einzigartiges zu bieten. Ein USP kann natürlich über Erfolg und Misserfolg einer App entscheiden, aber wenn es nicht erkannt oder gewürdigt wird, ist die ganze teure Arbeit umsonst. Weniger tut oft mehr. Worauf es vor allem ankommt, ist eine ansprechende, intuitiv einleuchtende Benutzeroberfläche (UI oder GUI), damit man sich in der Anwendung nicht verliert. Jede Menge Tipps und Beispiele für gutes App-Design liefern die 1Webdesigner.

Will man mit der App eine breite Nutzerschicht ansprechen, sollte man diese in den gängigsten App-Stores möglichst kostenlos anbieten.
Dass viele Apps im Smart-Home- und IoT-Umfeld zunächst für iOS herauskommen, liegt nicht nur an der großen Fangemeinde unter den Entwicklern, sondern auch daran, dass das Betriebssystem auf den neuen iPhones und iPads sehr einheitlich ist. Um Android als führendes Betriebssystem wird mittelfristig kein Weg herumführen. Nachteil ist aber eine zu heterogene Gerätelandschaft, so dass jeweils spezifische Anpassungen nötig sind. Das sollte bei der App-Entwicklung und den entstehenden Kosten berücksichtigt werden.

Nächste Woche in Teil 2: Die wichtigsten Schritte zur Einführung mobiler (Business-) Apps

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