Und wie steht es bei Ihnen um das Mitarbeiter-Engagement?

Portale zur Bewertung von Arbeitgebern wie kununu.de oder glassdoor.com erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Auch wenn die Vermutung nahe liegt, dass dort in vielen Fällen und im Schutz der Anonymität Rachegelüste unzufriedener Arbeitnehmer ihr Ventil finden – die Noten, die dort Unternehmen und Führungskräften ausgestellt werden, sollten als Stimmungsbild ernst genommen werden. Dies vor allem deswegen, weil die Bewertungen auch Rückschlüsse auf das Engagement der enttäuschten und frustrierten Angestellten an ihrem Arbeitsplatz ziehen lassen. Das in weiten Teilen erschreckende Bild, welches sich in den genannten Portalen abzeichnet, korrespondiert mit einer globalen Gallup-Studie, die regional aufgeschlüsselt das Engagement von Angestellten am Arbeitsplatz beleuchtet. Die Zahlen: Im weltweiten Schnitt zeigt sich nur einer von acht Angestellten tatsächlich engagiert und fühlt sich seinem Arbeitgeber verbunden. Und 24 Prozent aller Arbeitnehmer bezeichnen sich sogar als „actively disengaged“ und torpedieren damit willentlich den Erfolg des eigenen Unternehmens.

Ich hoffe natürlich sehr, dass Ihre eigene Firma die Ausnahme von der Regel ist und ausschließlich über hochmotivierte Mitarbeiter verfügt, die sich Tag für Tag voller Schaffensdrang an ihre Schreibtische begeben. Sehr wahrscheinlich ist das jedoch nicht. Die heutige Wettbewerbslandschaft, die überhand nehmende Informationsflut und der wachsende innerbetriebliche Druck auf jeden Einzelnen ziehen fast zwangsläufig Burnouts nach sich, wenn nicht aktiv gegen gesteuert wird. Diese Gegensteuerung ist durchaus möglich, wenn man die Faktoren kennt, die das Engagement und persönliche Produktivität bei der Arbeit positiv beeinflussen. Diejenigen, die dabei Geld als den entscheidenden Faktor vermuten, liegen gänzlich falsch. Um ein Klima zu schaffen, dass keine ausgebrannten, sondern für ihren Job brennende Mitarbeiter ermöglicht, gilt es sich vielmehr dem zuzuwenden, was uns Menschen tatsächlich ausmacht: Der Einheit von Körper, Geist und Seele. Was Ihnen jetzt vielleicht etwas esoterisch vorkommen mag, ist wissenschaftlich unterfüttert. Arbeitspsychologen sind sich weitgehend einig, dass sich erst dann Zufriedenheit und damit einhergehend eine hohe Motivation einstellt, wenn

– Mitarbeitern auch während ihrer Arbeitszeit die Möglichkeit zur physischen Regeneration geboten wird

– wenn Mitarbeiter für ihre Leistungen regelmäßig Wertschätzung und Anerkennung erfahren

– wenn sie sich in Ruhe auf ihre wichtigsten Aufgaben konzentrieren können und dabei weitgehend selbst bestimmen können, wann und wo diese Aufgaben erledigt werden, und

– wenn sie öfter solche Tätigkeiten ausüben können, die sie sehr gut beherrschen und ihnen Spaß machen

Auch wenn sich diese Prinzipien in der betrieblichen Praxis nicht immer zu einhundert Prozent umsetzen lassen – es sei jedem Arbeitgeber und Vorgesetzten empfohlen, dieses zumindest zu versuchen. Das Ergebnis dürfte sich nicht zuletzt im Jahresabschluss bemerkbar machen.

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