Nein, leider ist das Leben im Sommer 2016 alles andere als easy. Sie ist ganz schön aus den Fugen geraten, unsere kleine blaue Kugel. Beim morgendlichen Blick in die News erwartet man fast schon neue Katastrophen und weitere nahezu unglaubliche Vorgänge.
Eine erstaunliche Ruhe in diesem turbulenten Umfeld verströmt hingegen unser Wirtschaftsmotor. Und in gewissen Segmenten sogar eine so große positive Dynamik, dass man zumindest den Wirtschaftsteil der einschlägigen Blätter ganz gerne öffnet. „Managed Services“ ist einer dieser Bereiche. Das laufende Jahr 2016 wurde von der englischen itpro gar als „The Year of Managed Service Providers“ ausgerufen. Im Dezember des vergangenen Jahres wurden dabei unter diesem Titel von den itpro-Analytikern drei Bereiche als hauptverantwortlich für das weitere starke Wachstum von Managed Services angegeben. Diese Prognosen möchte ich heute, nach der Hälfte des verstrichenen Vorhersagezeitraums, rekapitulieren und mit Ihrer Hilfe auf ihre Trefferquote hin überprüfen:
Prognose 1: Managed Service Providing legt 2016 besonders bei Kleinunternehmen zu
Ich muss jetzt nicht ausführen, worauf itpro diese Annahme stützte, denn Sie und ich wissen zu genau, warum Service Providing auch für kleine Unternehmen sehr sinnvoll ist. Und ganz ehrlich: So richtig gewagt war die Prognose auch nicht, denn der Boom, den zum Beispiel Produkte wie Office 365 und Microsoft Azure gerade im Bereich von KMUs erleben, der zeichnete sich schon sehr viel länger ab.
Prognose 2: Compliance treibt Managed Services besonders stark an
Dieser Teil der Prognose stützt sich auf die Annahme, dass es Unternehmen 2016 deutlich schlechter gelingen wird, qualifiziertes Personal für die Umsetzung immer komplexerer Compliance-Vorgaben zu gewinnen. Personal, welches in Kategorien eines Gesamtunternehmens denken kann und nicht einzelne compliance-relevante Bereiche einfach übersieht. Die Lösung, klar: MSPs. Aber auch hier frage ich mich, ob es genau der Compliance-Aspekt von Managed Service Providing ist, der für den großen Wachstumsschub sorgt. Ich meine aktuell eher nein. Ich rate aber dringend dazu, sich auf eine steigende Nachfrage jetzt schon vorzubereiten und den Markt genau zu sondieren. Denn ist es erst soweit, werden die gewinnen, die mit Know-how und Lösungen auftrumpfen können, statt dieses erst entwickeln zu müssen.
Prognose 3: Das Management privater und öffentlicher Clouds wird sich aufsplitten
Hier wird von der Annahme ausgegangen, dass die mittlerweile „kommoditisierten“ Cloudanbieter dazu gezwungen sind, ihre Angebote mit der Aufteilung des Managements öffentlicher und privater Clouds zu erweitern. Das externe Management dieser diversifizierten Cloudangebote würde dann einen besonders starken Beitrag zum Gesamtwachstum von Managed Services leisten. Hier liegt itpro meiner Meinung nach exakt richtig, denn auch ich sehe 2016 eine stark zunehmende Nachfrage nach Managed Clouds.
Und jetzt interessiert mich Ihre Meinung: Wo sehen Sie die wahren Treiber für die wachsende Nachfrage nach Managed Services?