Einmal im Jahr versammeln sich rund 160 Millionen Zuschauer vor den US-amerikanischen Fernsehgeräten, um einem für uns Mitteleuropäer äußerst undurchsichtigen Spiel beizuwohnen, bei dem sich schwer vermummte Gestalten in wattierten Sportleibchen ordentlich was auf die Mütze geben. Bei dem Spiel handelt es sich um das Finale der American Football Profiliga NFL, den sogenannten Super Bowl. Angesichts der astronomischen Einschaltquote verwundert es nicht, dass die Werbeslots der Live-Übertragung zu den begehrtesten (und teuersten) überhaupt zählen. Die Prominenz des Sendeplatzes spornt Unternehmen wie Agenturen Jahr für Jahr dazu an, kreative Höchstleistungen abzuliefern. Die in den Spielpausen gezeigten Clips haben sich so längst eine eigene weltweite Fangemeinde gesichert, die nicht selten mit dem eigentlichen Event, der rüden Keilerei der bunt gewandeten Herren, gar nichts anzufangen weiß. Manche dieser Super Bowl Clips erlangten eine solche Popularität, dass sie noch Jahrzehnte nach ihrer Ausstrahlung auf Videoportalen wie YouTube hunderttausendfach geklickt werden und sich in den Rankings der „Besten Werbespots aller Zeiten“ hartnäckig an der Spitze halten.
Eines dieser Rankings ist dieses hier, und es enthält tatsächlich einige Perlen, die man unbedingt gesehen haben sollte. So zum Beispiel auf Platz 20 einen meiner persönlichen Favoriten, „Wazzzzup“ von Budweiser. Während das Bier in der amerikanischen Version bekanntlich von durchaus zweifelhafter Qualität ist, ist der Clip hingegen auch nach siebzehn Jahren immer noch einfach großartig:
Unmittelbar hinter „Wazzzzup“ rangiert auf Platz 21 ein Super Bowl-Clip aus dem Jahr 1976, der bis heute zu den populärsten Werbespots gehört, die jemals von einem Technologieunternehmen in Auftrag gegeben wurden: „Monks“ von Xerox. Darin erweist sich ein gewisser Bruder Dominik als ziemlich gewiefter Kuttenträger, der den Auftrag seines Abtes, doch bittschön weitere 500 Kopien eines mühsam handschriftlich angefertigten Manuskriptes zu verfassen, auf höchst elegante Weise löst:
Genau dieser unvergessene Bruder Dominik, der vor gut 40 Jahren Abermillionen Amerikanern vor Augen führte, wozu Hochleistungskopierer seinerzeit in der Lage waren, ist heute wieder da. Allerdings hat er es diesmal mit einer Aufgabe zu tun, die tatsächlich schier unlösbar scheint. Doch Dominik, das schlaue Mönchlein, hat natürlich eine Idee. Und wie die aussieht und was sich seit 1976 in Sachen Drucktechnologie nahezu Unglaubliches getan hat, nun, das sehen Sie hier. Viel Spaß!