Die aktuelle Corona-Pandemie bringt weltweit Gesundheitseinrichtungen an ihre Grenzen. Zwar zeigen die nahezu überall umgesetzten Vorgaben zur sozialen Distanzierung und der Lockdown ganzer Nationen hinsichtlich der Zahl der Neuinfektionen Wirkung, aber bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffs und einer wirksames Medikation bleiben zwei zentrale Herausforderungen: Allen Menschen mit schweren und schwersten Symptomen überlebenswichtige medizinische Hilfen zukommen zu lassen – und diejenigen, die in vorderster Linie diese Hilfe leisten, vor einer Infektion zu schützen.
Angesichts der Knappheit von Beatmungsgeräten für Patienten und Gesichtsmasken für das medizinische Personal haben sich Unternehmen rund um den Globus auf die Suche nach kreativen Lösungen zur Entschärfung des Ressourcenengpasses begeben. Eines der weltweit größten ist Xerox. Schon im letzten Schubkraft-Beitrag war so von einer Allianz mit dem US-amerikanischen Healthcare-Anbieter Vortran Medical zu lesen, die sich der Produktion von rund einer Million Atemhilfen in kürzester Zeit verschrieben hat.
Während diese Xerox-Initiative in erster Linie mit der unbürokratischen und schnellen Zurverfügungstellung von hauseigenen Produktionskapazitäten zu tun hat, beinhaltet der neue Beitrag von Xerox zur Unterstützung von Ärzten und Einsatzkräften ein gewisses Überraschungsmoment. Oder hätten Sie vermutet, dass die hochmodernen Digitaldrucksysteme der Xerox iGen 5 Serie nicht nur für eine überragende Druckqualität stehen, sondern auch den Rohstoff für einen wirkungsvollen Mundschutz liefern können?
Eine überraschende Idee, die hervorragend funktioniert
Die in modernen Digitaldrucksystemen eingesetzten Filter schützen effektiv vor der Emission von Fein- und Ultrafeinstaubpartikeln. Wäre es nun möglich, so fragte sich ein langgedienter Xerox Ingenieur namens Mark Adiletta, die eigentlich für den Einsatz in iGen 5-Produktionsdruckern vorgesehenen Filter aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften auch dafür zu verwenden, dringend benötigte Atemmasken des Typs N95 für das Personal einer benachbarten Großklinik herzustellen?
Da sich ein erster Prototyp als überaus vielversprechend erwies, bildete sich schnell ein Team aus allen relevanten Bereichen und Hierarchieebenen, um die Idee weiter voranzutreiben und auftauchende Hürden zu überwinden. Nachdem ein lokaler Schneidereibetrieb gefunden wurde, der in der Lage war, die Filter professionell in Stoffmasken einzunähen, konnte die Klinik mit Testexemplaren bestückt werden. Und als dann noch der wie Xerox in Rochester beheimatete Herrenausstatter Hickey Freeman seine Bereitschaft für die massenhafte Herstellung der Atemmasken signalisierte, konnten nur rund zwei Wochen, nachdem die Idee geboren wurde, 10.000 Exemplare an das Rochester Regional Hospital übergeben werden.
Dass die Resonanz auf diese Initiative nicht nur seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik überaus positiv ausfiel, liegt auf der Hand. Und so nahmen sich auch diverse lokale Medien und Fernsehsender der Geschichte um die zweckentfremdeten Druckerfilter an, wie hier in einem kurzen Clip zu sehen ist.