Das weltweit bewunderte Erfolgsrezept der deutschen Wirtschaft hat einen Namen: „German Mittelstand“. Es sind gleich mehrere Faktoren, die zur Stärke der häufig familiär geführten kleinen und mittleren Unternehmen beitragen: Die feste Verankerung in der jeweiligen Heimatregion, der enge persönliche Kontakt mit allen am Unternehmenserfolg beteiligten Personen und Instanzen, die Solidität des Wirtschaftens, der hohe Qualitätsanspruch und natürlich, Angela Merkel hat es auf ihrem Antrittsbesuch beim neuen US-amerikanischen Präsidenten gerade mit Stolz präsentiert, das duale Ausbildungssystem. Auf einen Nenner gebracht: Dem Mittelstand gelingt das Kunststück, gleichzeitig konservativ und innovativ zu sein.
Bisweilen allerdings gewinnt der konservative Part im ausgewogenen Kräftespiel die Oberhand, was sich im Fall von potenziell disruptiven Innovationen oder Entwicklungen als Nachteil erweisen kann. Ein Bespiel dafür ist die zögerliche Digitalisierung und die sehr langsame Adaption des Cloud-Computings, welches erst in der letzten Zeit einen Nutzungsgrad erreicht hat, der bei Großunternehmen oder dem internationalen Wettbewerb schon seit langem selbstverständlich ist.
Die Liste der Vorteile, auf die die Cloud-skeptischen Unternehmen verzichteten oder immer noch verzichten, ist lang: Keine langfristigen Kapitalbindungen, hohe Skalierbarkeit, möglicher Risikotransfer zum Anbieter einer Cloudlösung, Einsparung hoher Investitionen, Nutzung der jeweils aktuellsten Technologien, hohe Ausfallsicherheit, etc.pp.
Allerdings sind auch die Gründe, aus denen sich KMUs lange Zeit und konsequent Cloud-Diensten verweigerten, gewichtig: drohender Kompetenzverlust, hohe Abhängigkeit von externen Dienstleistern, Preisgabe unternehmenskritischer Daten, datenschutzrechtliche Probleme und potenzielle Sicherheitsrisiken durch die Nichteinhaltung von Security Policies.
Am sukzessiven Abbau dieser Vorbehalte war vor allem eine Instanz beteiligt, ohne die der Siegeszug des Cloud-Computings nicht vorstellbar wäre: Der Channel, ohne dessen Know-how und Beratungskompetenz sich die Anzahl mittelständischer Unternehmen, die sich heute in der Cloud bewegen, nicht bei knapp 70 Prozent, sondern eher im einstelligen Bereich bewegen würde.
Wie hoch das Geschäftspotenzial, welches die Cloud für Systemhäuser und Integratoren darstellt, tatsächlich ist und warum es auch in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird, zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie, die unter dem Titel „Cloud Adaption and Risk Report“ vom Cloud Security Spezialisten Skyhigh veröffentlicht wurde. Die geschäftlichen Wachstumsmöglichkeiten manifestieren sich vor allem in zwei Kernaussagen der Studie, die neben weiteren „Key Findings“ in diesem Beitrag des englischsprachigen VAR-Magazins „Channel Insider“ zu finden sind:
- Weniger als 9 Prozent aller Cloud-Provider haben alle empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz unternehmenskritischer Daten umgesetzt
- Die Mehrzahl aller Unternehmen, die Cloud-Dienste bereits nutzen, haben beträchtliche Schwierigkeiten damit, interne und externe Bedrohungen der Datenintegrität zu identifizieren und zu vermeiden
Ohne die Unterstützung eines qualifizierten Dienstleisters aus dem Channel können mittelständische Unternehmen diese Probleme nicht in den Griff bekommen. Und angesichts der sich immer wieder verändernden Bedrohungsszenarien für sensible Daten wird dieser Unterstützungsbedarf in den kommenden Jahren konstant weiter steigen. Gute Nachrichten also für das Kieser-Training des Rückgrats der deutschen Wirtschaft: den Channel.