In vielen Unternehmen regiert blanker Aktionismus: Ein Meeting jagt das nächste, in aufwändigen Präsentationen werden neue Ideen vorgestellt, es werden Paper verfasst, Events werden geplant, überall bimmeln und piepsen die Smartphones und Tablets, es herrscht Daueralarm – und was kommt am Ende dabei heraus? Nichts!
Das Gegenteil davon ist Yoga! Das klingt jetzt doch ein wenig befremdlich, finden Sie? Ist es aber nicht! Beim Yoga geht es nämlich keineswegs darum, die vom täglichen Sitzen auf dem Bürostuhl kaum noch gelenkigen Knochen möglichst kompliziert und schmerzhaft zu verknoten. Vielmehr geht es bei dieser uralten, aus Indien stammenden, philosophischen Lehre darum, durch vielerlei geistige und körperliche Übungen zu lernen, sich zu konzentrieren, sich seines Körpers und seiner Seele bewusst zu werden und so letztlich die eigene Mitte zu finden. Während des Yoga-Übens wird nur das Nötigste gesprochen. Es geht um passives „Geschehenlassen“ und nicht um Leistung und „etwas erreichen wollen“. Wofür das gut ist? Sie werden zu einem ausgeglichenen Menschen, der in sich ruht und nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn planlos durch das eigene Leben irrt.
Ein bisschen mehr Yoga-Philosophie täte auch so mancher Firma gut! Dabei soll nicht in Abrede gestellt werden, dass jedes Unternehmen aktiv Ziele erreichen muss um nicht von der Konkurrenz zum Frühstück verspeist zu werden. Passivität kann folglich nicht die oberste Maxime sein. Dennoch ist sie zwischendurch notwendig, damit wir dazu in der Lage sind, alle wichtigen Aspekte eines Vorhabens zu begreifen, nachzudenken – und erst danach wieder aktiv zu werden! Wer dauerhaft erfolgreich sein will, muss sich die Zeit nehmen, über seine nächsten strategischen Schritte einmal mehr als fünf Minuten konzentriert nachzudenken.
Was wir auch für unseren Business-Alltag vom Yoga lernen können, ist also Konzentration! Was ist Business Yoga? Dazu gehört es beispielsweise, nicht blindlings zum Telefonhörer zu greifen um das nächste Meeting einzuberufen. Lesen Sie eine wichtige E-Mail nicht nur flüchtig, sondern wirklich aufmerksam durch. Machen Sie die Bürotüre einmal zu. Schalten Sie ihr Smartphone in den Flugmodus und stecken sie das verdammte Ding in die Schreibtischschublade. Die Welt geht nicht unter, wenn man für zwei Stunden nicht erreichbar ist! Schreiben Sie wichtige Ideen von Hand auf, denn handgeschriebene Texte prägt man sich viel besser ein. Gehen Sie die nächsten Arbeitsschritte gedanklich erst einmal durch, bevor sie einfach loslegen.
Das hört sich aber alles ganz schön anstrengend an? Es lohnt sich aber! Genau wie Yoga-Übungen!