Mit Selbstorganisation gegen unerwünschten Europatitel

Gastbeitrag der Redaktion, CRN Deutschland:

Jeder Deutsche macht pro Woche im Schnitt rund drei Überstunden. Damit ist Deutschland Europameister, wie eine aktuelle EU-Studie zeigt. Während 37,7 Stunden Arbeitszeit im Vertrag stehen, arbeiten die Deutschen rund 40,4 Stunden pro Woche. Schon geht ein Schrei durch die Republik. Werden wir etwa ausgebeutet?
Fakt ist, das in vielen Unternehmen noch immer nicht die Produktivität des Mitarbeiters zählt sondern die Anzahl der Stunden, die in der Firma verbracht wird. Eine Denkweise, die in 2014 mehr als antiquiert anmutet. Zumal sie dafür sorgt, dass für Angestellten die eigene Produktivität nicht unbedingt ganz oben auf der Liste der wichtigen Fähigkeiten im Berufsleben steht. Hier ist ein Umdenken vielfach mehr als überfällig. Denn für Mitarbeiter gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die eigene Produktivität im Beruf zu steigern und mehr Zeit zu haben für Tätigkeiten, die sowohl den Erfolg des Unternehmens als auch die eigene Karriere vorantreiben. Schließlich wird wohl kaum jemand noch einen Brief per Hand schreiben, wenn das Anliegen zeitnah und schnell in einer E-Mail formuliert werden kann. Auch wer in einer Firma jedes Paket Papier oder jede Tonerkartusche einzeln bestellt, betreibt einen unverhältnismäßig hohen Aufwand.
In der Tat ist es heute wichtiger denn je, den Überblick zu behalten und den Arbeitstag bzw. die Arbeitswoche möglichst gut zu planen und dabei die eigenen Leistungsspitzen mit einzubeziehen. Welche Termine sind vorgegeben und lassen sich nicht verschieben? Wer das im Blick behält, kann den Rest des Tages oder der Woche viel effektiver planen und vermeidet ungenutzte Wartezeit oder böse Überraschungen. Was ist besonders wichtig? Was erfordert hohe Konzentration? Solche Tätigkeiten gehören nach Möglichkeit in die Zeitspannen des Tages, in denen die eigene Leistungsfähigkeit am größten ist.
Sind Sie auch nach dem Mittagessen immer müde? Dann sollten Sie diese Zeit besser nicht für den wichtigen Anruf beim Kunden oder zur Erstellung des Budgetplans fürs nächste Jahr nutzen und dafür lieber Routineaufgaben erledigen. Lässt sich ein Termin zu dieser Zeit nicht vermeiden, hilft oft ein kurzer Gang an die Luft, um den Dynamikpegel durch Sauerstoffzufuhr wieder nach oben schnellen zu lassen. Wer zu viel Zeit mit unproduktiven Tätigkeiten verbringt, kommt diesen Zeitkillern mit Hilfe einer Liste ganz schnell auf die Spur. Einfach notieren, womit der Tag verbracht wird. Häufig entdeckt man dabei unnötige Tätigkeiten, die sich zumindest auf ein Minimum reduzieren lassen. So schaffen Sie es vielleicht nicht zu jeder Zeit Überstunden zu vermeiden, die zum Beispiel durch wichtige Projekte anfallen. Aber bestimmt haben Sie Ihre Arbeit an einigen Tagen so zeitig erledigt, dass Sie sich dann zum Beispiel am Freitag früher ins Wochenende verabschieden können.

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