Das Marketingbudget kleiner und mittlerer Unternehmen entspricht in der Regel der Untergröße. Es ist klein oder allenfalls mittel. Umso wichtiger ist es, die zur Verfügung stehenden Euros mit dem höchstmöglichen Return einzusetzen. Denn so schön eine einmal gefundene Erfolgsformel auch ist, eine Garantie dafür, dass sie auch morgen noch funktioniert, gibt es leider nicht. Es gilt also, die ergriffenen Maßnahmen ständig daraufhin zu überprüfen, ob sie noch auf der Höhe der Zeit sind und die ständigen Veränderungen innerhalb der Zielgruppen, die das Maßnahmenset im Visier hat, reflektieren.
Diese Veränderungen sind auch und gerade im B2B-Sektor fundamental. So sind heute knapp 50 Prozent der Einkaufsentscheider auf der Suche nach einem Produkt oder einer Lösung zwischen 18 und 34 Jahren alt. Auf den ersten Blick sagt diese Zahl wenig aus. Sie wird allerdings bedeutsamer, führt man sich den spezifischen Lifestyle und das völlig veränderte Informations- und Kaufverhalten vor Augen, welches diese „Digital Natives“ angesichts der ihnen seit jeher zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten an den Tag legen.
Der Lifestyle lässt sich mit den Adjektiven „mobil“ und „digital“ am ehesten beschreiben. Die Freiheit, die das überall verfügbare Netz in Verbindung mit den entsprechenden Endgeräten ermöglicht, wird im privaten und beruflichen Umfeld genutzt und erwartet. Produkte und Lösungen, die diese Mobilität unterstützen, sind insofern schon einmal im Vorteil. Ihre Vermarktung muss allerdings ebenso mobil sein und die Vielzahl möglicher Devices berücksichtigen, mit denen die junge Zielgruppe privat und geschäftlich unterwegs ist.
Wer nun glaubt, einfach einen erklecklichen Teil seines Marketingbudgets in Google Anzeigen oder Bannerschaltungen investieren zu müssen, um erfolgreich zu sein, der irrt leider kapital. Warum? Weil die umworbene Zielgruppe digitale Werbung so sehr hasst wie regelmäßige Radiohörer die unseligen Spots der Apothekenumschau. Eine jährliche Zuwachsrate von Adblockern von 48% spricht diesbezüglich Bände. Dieses bewusste Ausblenden von plumper Werbung geht einher mit einer umso intensiveren Recherche im Vorfeld einer Kaufentscheidung. Immer längere Online-Zeiten resultieren in einer immer größeren Informationsfülle, aus der schon lange vor einer eigentlichen Kaufentscheidung das herausgepickt wird, was besonders interessant und relevant erscheint.
Flotte Claims, vollmundige Versprechen und Rabattköder haben diese Relevanz nicht. Ganz anders sieht es mit dem aus, was neudeutsch „Content Marketing“ genannt wird und dem ebenso neudeutschen Prinzip „tell don´t sell“ folgt. Durch die fortlaufende Produktion von eBooks, Videos, Blogs, How-to Guides oder Artikels mit Tipps und Tricks, die dann neben der Platzierung auf der eigenen Homepage in den sozialen Medien gestreut werden, in denen sich die Zielgruppe ohnehin bewegt, wird diese in Ihrem Rezeptionsverhalten ernst genommen und kann so in Verbindung viel effektiver angesprochen werden.
Kein Wunder also, dass die jährlichen Wachstumsraten für Content Marketing-Aktivitäten mit rund 60 Prozent weit über denen für Suchmaschinenmarketing oder reinen „Social“-Kampagnen liegen!