Die im Wortsinn vitale Bedeutung eines nachhaltigen und umweltbewussten Handelns hat sich bei Endverbrauchern und Herstellern als Common Sense etabliert. Gefördert durch entsprechende Initiativen der Gesetzgeber führte das zu einschneidenden Veränderungen in unserem ehemals sorglosen Umgang mit Ressourcen. Die Verbannung von Plastiktüten aus den Supermärkten und die zunehmende Ächtung von Einwegartikeln sind nur zwei Beispiele dafür.
Die Hersteller stehen dabei in einer ganz zentralen Verantwortung. Die Etablierung und Aufrechterhaltung umweltschonender Prozesse muss insofern für sie keine bloße Option, sondern ein integraler Bestandteil ihres Geschäftsmodells sein.
Daraus ergeben sich einige zentrale Fragestellungen, die für kleine Start-ups wie für multinationale Konzerne gleichermaßen gelten: Wie können die Kunden beispielsweise optimal in die Umweltagenda eingebunden werden? Wie lassen sich umweltschonendes und profitorientiertes Handeln ideal vereinbaren?
Um Antworten auf diese Fragen zu finden, haben sich in der Praxis eine Reihe vergleichsweise einfacher Schritte als hilfreich erwiesen:
- Zunächst empfiehlt es sich, mit einem detaillierten Assessment der Produktionsbedingungen und Prozesse inklusive einer Vollkostenbetrachtung zu starten
- Dann sollten Kosten und Effizienz der einzelnen Prozesse genau unter die Lupe genommen und bezüglich ihrer umweltrelevanten Faktoren wie Energie- und Ressourcenverbrauch analysiert werden
- Nach der Bestandsaufnahme können dann verschiedene Szenarien mit umweltfreundlicheren Lösungen und Prozessen aufgebaut werden, die zugleich Einblick in künftige Kostenmodelle geben. Diese Szenarien sollten dann wiederum mit den faktischen geschäftlichen Rahmenbedingungen abgeglichen werden, die Ergebnisse der Analyse und des Abgleichs sollten für die weitere betriebsinterne Diskussion zusammengestellt werden.
- Nachdem die betriebsinterne Analyse abgeschlossen wurde, sollte die gesamte Wertschöpfungskette in Augenschein genommen werden: Welche Auswirkungen werden Änderungen auf Partner, Lieferanten und Kunden haben? Wie können diese optimal eingebunden werden? Ein schönes Beispiel für eine gelungene Einbindung ist etwa die Xerox Greenworld Alliance, innerhalb derer Endkunden leere Tonercartridges retournieren, die dann von ausgewählten Recyclingpartnern wieder befüllt werden und erneut in den Handel kommen
- Natürlich soll und darf umweltschonendes Handeln nicht zu einer Belastung des eigentlichen Geschäftes führen. Erfreulicherweise gibt es aber auch ökonomische Vorteile umweltbewussten Produzierens und Handelns wie etwa der Reduktion klimaschädlicher Emissionen. Zudem ist es Fakt, dass Endverbraucher heutzutage solche Anbieter bevorzugen, die sich einer Umweltagenda verpflichtet fühlen und diese aktiv kommunizieren.
- Nach der Umsetzung der umweltschonenden Maßnahmen sollten dann alle kleinen und größeren Erfolge schnell identifiziert und entsprechend gewürdigt werden. Konnte man beispielsweise durch eine Umstellung auf Duplex-Druck die Verbrauchskosten um 50 % senken, so sollte das intern und bei allen anderen Parteien, die es tangieren könnte, auch kommuniziert werden, um ein gewisses Momentum aufzubauen, Eigeninitiative zu fördern und neue Ideen entstehen zu lassen, wie die Umwelt künftig noch weiter entlastet werden könnte.