Gastbeitrag der CRN Deutschland
Ein altbekannter Spruch sagt: „Wissen ist Macht!“ Das ist zwar nicht grundlegend falsch, aber letztendlich ist Wissen allein noch keine Macht: Wissen ist nur dann Macht, wenn es richtig und zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle vorhanden ist und auch eingesetzt wird.
Gerade im Geschäftsalltag hapert es manchmal an einer möglichst cleveren Wissens-Verteilung. Das untermauert auch eine aktuelle Studie von Haufe, die unter dem Strich besagt, dass nicht wenige Unternehmen wertvolle Ressourcen beim Umgang mit Wissen verschwenden.
51 Prozent der deutschen Unternehmen räumen demnach ein, erheblichen Nachholbedarf beim produktiven Umgang mit Wissen zu haben. 300 Geschäftsführer sowie Mitarbeiter mit und ohne Personalverantwortung wurden rund um das Thema befragt. Doch woran hapert es in den Firmen konkret? Der Untersuchung zufolge ist es quasi an der Tagesordnung, dass Mitarbeiter relevante Informationen für eine gerade anstehende Aufgabe nicht finden oder die Suche nach passenden Infos zu lange dauert.
Besonders hakelig sind Arbeitsabläufe meist dann, wenn mehrere Kollegen zusammenarbeiten – und das womöglich an unterschiedlichen Standorten. Der Austausch von Dokumenten funktioniert der Haufe-Studie zufolge in knapp einem Drittel der Firmen nicht oder die Dokumente sind nicht an allen Standorten auf dem aktuellen Stand. Dies mag zum Teil an persönlicher Nachlässigkeit liegen: Wenn sich Team-Mitglieder untereinander nicht auf dem Laufenden halten, dann werden Aufgaben womöglich gar nicht oder aber doppelt erledigt. Neben persönlichen Schwächen kann jedoch auch eine mangelhafte technische Ausstattung zum Problem beitragen. Nicht ohne Grund halten beispielsweise Collaboration-Lösungen in immer mehr Unternehmen Einzug.
Interessant ist, dass ein hoher Anteil der Befragten nicht nur die Probleme in Sachen Wissensmanagement identifiziert hat, sondern sich auch darüber im Klaren ist, welche Folgen daraus resultieren. Dass sich Investitionen in einen erfolgreichen Umgang mit Know-how rechnen, unterschreiben nahezu alle Befragten. 90 Prozent erwarten eine Steigerung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens, wenn es sein Wissen optimal ausschöpft. Wird Know-how im Unternehmen erfolgreich genutzt, rechnen 76 Prozent der Befragten mit signifikantem Einsparpotenzial. 90 Prozent sehen einen Zusammenhang mit einer steigenden Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit.
Beinahe ist man angesichts dieser Ergebnisse geneigt zu sagen: Wenn ihr wisst, das Wissen Macht ist, ja warum macht ihr dann nichts?